Auch Podcast kann man in Staffeln unterteilen. Das ist nicht immer sinnvoll, kann aber eine große Hilfe für Planung und Hörerfolg bedeuten. Wann und warum es von Vorteil ist, Staffeln für Podcasts zu nutzen, lest Ihr hier.
Aus den (amerikanischen) Fernsehserien haben wir es gelernt: Folgen werden in einer Staffel zusammengefasst und bilden damit einen Unterzyklus der Handlung. Dann folgt eine Pause, in der man gespannt auf die Fortsetzung wartet.
Aus dieser Unterteilung können auch Podcaster etwas lernen. Denn die Gründe für eine Podcastproduktion in Staffeln kann für Unternehmen wie Einzelveranstalter praktische Hilfen bieten:
- Es gibt eine begrenzte Zahl von Folgen, die vorproduziert werden können,
- Veränderungen im Aufbau und Stil der Podcastproduktion können nach einer Staffel geändert werden – ohne dass dieser Wechsel zu sprunghaft und beliebig wirkt,
- Themenschwerpunkte können über mehrere Folgen gesetzt werden – unter diesem Übertitel bleibt das Hören (aller darin enthaltenen Folgen) auch für spätere Hörer interessant,
- Sponsoren- und Werbepartner können auf eine Staffel gebucht werden,
- eigene Budgetplanungen können auf Staffeln besser abgebildet werden als auf eine endlose Produktion
- Entscheidungen über „Weiter machen?“ – „Was verändern?“ lassen sich besser an geschlossenen Blöcken festmachen als im laufenden Prozess,
- Pausen zwischen den Produktionen lassen sich besser (sogar werbewirksam) verkaufen,
- für manche Hörer steigt die Motivation, sich auf einen Podcast einzulassen, wenn der Gesamtaufwand überschaubar ist (gerade bei Lern- und Wissensinhalten).
Nicht unterschätzt werden sollte auch, dass durch ein Label wie „3. Staffel“ (oder mehr) auch deutlich wird, wie lange Ihr schon dabei seid. Vor allem bei monatlich oder seltener erscheinenden Podcasts macht das dann deutlich mehr her, als „14. Folge“. Damit soll dem Hörwer nichts vorgetäuscht werden, aber 3 Jahre an hochwertigen Einzelfolgen zu arbeiten ist wahrscheinlich wirklich ehrenwerter, als zum 140sten Mal eine wöchentlich ungeschnittene Laberaufzeichnung rauszuhauen.
Feste Anzahl an Podcast-Folgen pro Staffel
Sinnvoll ist es, die Zahl der Podcasts pro Staffel in etwa gleich zu halten. Das bedeutet nicht, dass es immer 6, 8 oder 12 Folgen sein müssen – eher wird die Staffel sich am Kalender orientieren, da die Folgen pro Woche oder Monat geplant werden.
Darin zeigt sich ein weiterer Vorteil der Staffel-Unterteilung für Podcasts, denn sie zwingt zu
- einer genauen Planung der Inhalte
- einem zuverlässigen Aufnahme- und Sendeplan
Ob die Podcast-Folgen dabei wöchentlich, 14tägig oder monatlich kommen, ist an dieser Stelle egal, wichtig ist die Regelmäßigkeit.
Doch selbst wenn – aus inhaltlichen oder technischen Gründen – hier mal etwas „verspringt“ ist es keine Katastrophe, solange die Folgenzahl eingehalten wird.
Im Nachhinein spielt der genaue Erscheinungstermin des Podcasts keine Rolle mehr, dann ist der kontinuierliche inhaltliche Aufbau der Staffel wichtiger.
Generell ist es nicht verkehrt, wenn einzelne Podcastfolgen eine einheitliche Länge haben – dazu zwingt die Staffel zwar nicht, aber es fördert ein einheitliches Erscheinungsbild.
Und Hörer, die den Beitrag immer bei der gleichen Tätigkeit hören, wissen eine einheitlich Länge der Folge zu schätzen.
Wann sind Staffeln bei Podcasts weniger sinnvoll?
Vor allem aktuelle Podcasts, also Hörbeiträge zu Veranstaltungen, Politik und Zeitgeschehen benöltigen keine Staffeln. Auch „Laberpodcasts“ deren inhaltlicher Gehalt spätestens kurz nach Erscheinen der nächsten Folge erloschen ist, benötigen eine solche Unterteilung wohl kaum. Direkt schaden wird es aber nicht.
Wer regelmäßig neue Folgen produziert und dabei nur Weihnachten einen kurzen Urlaub einplant, wird ebenfalls keine spürbaren Unterschiede zwischen den Staffeln erzeugen und kann auch darauf verzichten.
iTunes bietet die Unterteilung in Staffeln schon lange an, darüber hinaus ist die Staffel-Einteilung Eures Podcasts eher eine virtuelle Angelegenheit – nutzt dafür die Benennung und natürlich die entsprechende Präsentation auf Eurer eigenen Podcast-Website.
Inzwischen sind vor allem professionell produzierte Podcasts in Staffeln unterteilt, zum Beispiel der GEO-Podcast bei Audible.
Die Pause aktiv nutzen
Im Normalfall bedeutet die Aufteilungen des Podcasts in Staffeln eine Puase zwischen diesen Blöcken. Diese sollte gut vermarktet werden.
Zunächst ist zu bedenken, dass die letzte Folge in der Regel jene ist, die von Playern- und Podcastportalen zu erst angezeigt wird. Es ist also klug, mit einer interessanten, gut produzierten Podcastfolge die Staffel zu beenden. Außerdem wollt Ihr ja nicht, dass Eure Hörer froh sind, dass das nun vorbei ist… Die letzte Folge muss die Pause schwer machen, so dass Eure Fans sich freuen, wenn Ihr wieder bei iTunes und Spotify zum Download bereit seid.
Hier ist es auch sinnvoll, den Beginn der neuen Staffel zu datieren – wenn eine Fortsetzung denn schon sicher ist.
Wenn nicht, müsst Ihr bei der Anknüpfung verstärkt die Werbetrommel rühren. Denn schon nach wenigen Wochen haben Eure Hörer einen neuen Lieblingspodcast entdeckt, der womöglich Euren „Sendeplatz“ eingenommen hat.
Deshalb aber immer angestrengter weiterzumachen ist die schlechtere Alternative – ein langweiliger, unmotiviert produzierter Podcast wird schnell Abonnenten verlieren. Manchmal kann eine Pause ja auch beiden Seiten gut tun: Ihr tankt neue Energie (oder Geld, Ideen…) und Eure Hörer merken nach ein paar Folgen „Fremdgehen“, was sie an Eurer Produktion hatten.
Fazit: Vor allem für Podcasts, bei denen sich gut im Voraus planen lässt und die keinen aktuellen Bezug haben (also auf eine Langzeitwirkung setzen), ist die Staffel-Einteilung eine gute Hilfe.